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Diskussionspapier zum Auswahlverfahren für den Neubau des Institutsgebäudes CISPA 1

6. Dezember 2019

Leuchtturm im Dunkeln

Das CISPA (Helmholtz Center for Information Security) gilt im Saarland als Leuchtturmprojekt, mit dem sich große Hoffnungen als Treiber des Strukturwandels im Saarland verbinden. Entsprechend groß ist die mediale Präsenz des CISPA.

In auffälligem Widerspruch zur sonst erwünschten Publizität steht allerdings die Tatsache, dass die konkreten Vorgänge um den Bau des CISPA im Dunkeln bleiben. Obwohl das Auswahlverfahren für den Neubau des Institutsgebäudes CISPA 1 bereits im Oktober 2019 entschieden wurde, ist davon nichts in die Öffentlichkeit gedrungen. Selbst den Teilnehmern am Verfahren werden grundlegende Informationen zur Vergabeentscheidung verweigert – ein höchst ungewöhnlicher und intransparenter Vorgang.

Ebenso klaffen Excellenz-Anspruch des CISPA und die nicht an Mindeststandards heranreichende Qualität des Auswahlverfahrens für den Neubau des Institutsgebäude CISPA 1 auseinander:
Ein Teilnehmer am Verfahren, der von der Fachjury im Ideenteil mit dem 1. Rang ausgezeichnete Prof. Johannes Kister vom renommierten Architekturbüro ksg, spricht in einem subjektiv-emotionalen, offenen Brief von „Diskriminierung“, „Mauschelei“, „Klientelwirtschaft“, und „mafiosen Vorgängen“. Das Vergabeverfahren selbst bezeichnet er als „kulturlose, bösartige Veranstaltung“.

Angesichts dieser Zuspitzung erwartet der BDA Saarland Aufklärung und fordert den Auftraggeber, die SHS Strukturholding Saar GmbH, auf,
1. die eingereichten Arbeiten für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen,
2. zu den Vorwürfen von Prof. Johannes Kister Stellung zu beziehen
3. die zum Ausscheiden des im Ideenteil mit dem 1. Rang bedachten Entwurfes und die Auswahl eines nachrangigen Beitrags transparent und anhand nachvollziehbarer Kriterien zu begründen,
4. darzulegen, durch welche Instrumente die Landesgesellschaft künftig anrüchige Verfahren vermeiden und eine angemessene Verfahrenspraxis sicherstellen will.

Ein derartiges Verfahren, das den Ruf des Saarlandes und des CISPA beschädigt, muss aufgearbeitet werden und darf sich nicht wiederholen.

Der Landesvorstand des BDA Saarland

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