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Plädoyer für eine Internationale Bauausstellung Saar-Moselle

18. April 2023

Seit etwa 10 Jahren laufen die vorbereitenden Untersuchungen zu einer IBA Saar-Moselle, einer Internationalen Bauausstellung im saarländischen Raum und seinem näheren Umfeld.

In der sogenannten Prä-IBA-Phase ist das vorgesehene Thema auf seine Möglichkeiten hin sehr plausibel überprüft worden, wie wir finden.

Der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten, kurz BDA Saar, verfolgt, begrüßt und unterstützt diese Bestrebungen seit langem und sieht sich zu einer aktiven und eindeutigen Pro-IBA-Position veranlasst,

und das einvernehmlich mit all seinen Mitgliedern, denen es um weit mehr geht, als „nur“ um Baukultur, wie man vermuten könnte.

Es geht vielmehr um den Wert des ganzen Bundeslandes und seiner Menschen,

es geht um das Selbstverständnis eines Landes aus seiner Innenwahrnehmung heraus,

es geht um die Außenwahrnehmung eines Bundeslandes, das sich selbst zu helfen weiß und

es geht um die Zukunftsfähigkeit eines Bundeslandes und seiner Menschen ebenso sehr,

wie es um die Zukunftsfähigkeit unserer Lebensräume „an sich“ geht, weit über unsere Region hinaus.

Die IBA Saar-Moselle als Zukunftsprojekt beiderseits der Grenze

Hierbei könnte das Saarland mit Hilfe einer IBA Saar-Moselle exemplarisch herangezogen werden.

Nicht zum ersten Mal könnte das Saarland ein Experimentierfeld sein, das Erkenntnisse liefert, Grenzen aufzeigt und Möglichkeiten eröffnet.

Vergessen wir nicht unsere Position im Zentrum Europas,

vergessen wir nicht unsere interessante und wechselvolle Geschichte, unsere traditionelle Bedeutung als Industriestandort an der Grenze zu Frankreich, unsere Erfahrungen aus guten und schlechten Zeiten, die uns geprägt haben,

vergessen wir nicht uns selbst, unsere Ansprüche an eine angemessene Lebens- und Arbeitsqualität,

vergessen wir nicht die Zukunft unserer Kinder in einer von Umbrüchen und Ungewissheiten geprägten Zeit.

Ein Transformationsfond allein, so sinnvoll er auch ist, wird es alleine nicht richten können.

Damit verbunden sein muß eine echte Perspektive für den Lebensstandort, mit allem, was heute dazu gehört,

nicht allein Wirtschaft, Industrie und Gewerbe, nicht allein die Beschäftigungsquote werden es richten können,

sondern der Natur- und Kulturraum wird adäquater Lebensraum sein müssen, in dem es sich zu leben lohnt, wo es, lapidar gesagt,“Spaß macht, zu leben“, wo es „ab geht“.

Eine IBA Saar-Moselle, so, wie sie bereits mehr als nur angedacht ist, wird hierbei mehr als nur hilfreich sein können,

wird eine Welle von Aktivitäten auslösen können, wird Begeisterung wecken und zum Mitmachen anregen können

anstelle sich nutzlos in Klage über durchaus veränderbare Verhältnisse zu ergehen.

Eine IBA ist kein Selbstzweck, kein modisches Event, erst recht kein überflüssiger Luxus!

Es ist der ursprüngliche Zweck einer IBA, Potenziale aufzuzeigen und Interesse zu wecken für etwas, das Interesse verdient.

Deshalb unterstützen wir als BDA Saar die IBA Saar-Moselle aufs Nachdrücklichste und richten den dringenden Appell an die Saarländische Landesregierung:

Geben Sie der IBA Saar-Moselle und damit uns und unseren Kindern eine realistische Chance:

Rufen Sie die IBA Saar-Moselle ins Leben!

Mit der Unterstützung der saarländischen Architektinnen und Architekten im BDA Saar werden Sie rechnen dürfen.

Peter Alt als Landesvorsitzender für den BDA Saar

Mehr im BDA-Denklabor #28