Fakultät für Design der Hochschule München — Umbau des historischen Zeughauses in der Lothstraße

Anerkennung Region LH München
für die strahlende Präzision im Bestand

Beurteilung der Jury

Der Neubau des repräsentativen Ausstellungspavillons dient als zentraler, kreativer Treffpunkt der Design-Fakultät. Durch die Auskragung des Dachs ist eine neue Adressbildung gelungen. Der Pavillon wirkt einladend und ist von den im Osten und Westen liegenden Straßen aus sichtbar.
Der Ausstellungspavillon verbindet als zentrales Element unterschiedliche Niveaus und Gebäudeteile auf eine leichte, spielerische Art miteinander. Es entstehen Rundläufe und Begegnungen, die das Leben in der Fakultät bereichern.

«Beinah, ohne den Altbau zu berühren» ist Ausdruck für die gewählte Haltung, mit welcher der Neubau in Beziehung zum Bestandsgebäude tritt. Sie stehen in einem spannungsreichen, respektvollen Dialog zueinander. Das rohe Aluminium als industrielles und kaltes Material unterstützt das Spiel zwischen Alt und Neu und steht in Kontrast zu der warmen, handwerklich traditionell gefertigten Klinkerfassade.

Der Ausstellungspavillon und das Zeughaus wirken wie eine Art Collage. Sie stehen sich kontrastierend gegenüber, sodass beide eine große Eigenständigkeit beanspruchen. Emanzipiert und dennoch in vollständiger Abhängigkeit miteinander verflochten, entsteht eine spannungsreiche Synthese zwischen Alt und Neu. Beeindruckend selbstverständlich.
Dem Architekten ist es gelungen, einen Beitrag zur Umnutzung und zum Bauen im Bestand zu leisten, bei dem Alt und Neu nicht nur gut ausbalanciert sich einander ergänzen, sondern bei dem das (neue) Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile.

Guobin Shen