BDA-Preis Sachsen 2004

Kulturhaus Schloss Großenhain

Großenhain

Kulturhaus Schloss Großenhain

Großenhain
Projekt
Kulturhaus Schloss Großenhain
Architekt
Springer Architekten
Bauherr
Stadt Großenhain, Landesgartenschau Großenhain GmbH

Auszeichnung

Das Gebäudevolumen, so wie es sich 1999 nur noch als Ruine präsentierte, geht auf den Neubau einer Textilfabrik aus dem Jahr 1856 zurück. Allerdings wurden in diesen Neubau wichtige Bauteile der sehr viel älteren Vorgängerbauten an diesem Ort übernommen. Neben dem ältesten Teil, dem Bergfried aus dem 14.Jh. gehen Kellergewölbe und Teile des Mauerwerks bis auf das 16.Jh. zurück. Die bestehenden Volumen wurden entsprechend den Anforderungen der neuen Nutzung teilweise wiederhergestellt und ergänzt. Die konstruktiven Mängel der Fassaden wurden behoben, ohne die ruinenhafte Erscheinung zugunsten erneuerter Oberflächen aufzugeben. Auch wenn die Eingriffe als solche im Detail erkennbar bleiben, so wird der Gegensatz des Neuen zum Vorgefundenen doch nicht zum be- herrschenden Thema. Wesentlicher ist es da schon, daß die bestimmenden Merkmale der Ruine auch den Charakter des neu genutzten Hauses prägen. Dies zeigt sich in der sehr zurückhaltenden Ergänzung der Baukörper, und insbesondere bei den verwendeten Materialien. Die sehr enge Bindung auch der neu eingefügten Bauteile an die räumliche und konstruktive Struktur der alten Ruine sichert den Zusammen- halt des neuen Ganzen. Dieses neue Ganze ist von entscheidender Bedeutung: nur durch Anverwandlung wird die Ruine zu einem Teil des architektonischen Bildes.